Mittwoch, 27. Februar 2013
Aachener Dom
Der Kernbau des Aachener Domes, das karolingische Oktogon, wurde ursprünglich als Kapelle der Pfalz Karls des Großen errichtet, dessen Begräbnisstätte sie auch wurde. Noch an seinem Todestag, dem 28. Januar 814, wurde er in seiner Kirche bestattet; der genaue Ort ist jedoch aufgrund fehlender Dokumente und uneindeutiger Grabungsbefunde nicht bekannt. Möglich ist, dass er unter dem Westturm am Eingang zum Oktogon im Proserpina-Sarkophag beigesetzt wurde. Anlässlich der Heiligsprechung Karls im Jahre 1165 wurden seine Gebeine umgebettet; 1215 soll Kaiser Friedrich II. anlässlich seiner Krönung den letzten Nagel in den Karlsschrein eingeschlagen haben, in dem sich die sterblichen Überreste Karls bis heute befinden. Diese bedeutende Goldschmiedearbeit des Mittelalters befindet sich heute in der gotischen Chorhalle. Auch Otto III. ist im Aachener Dom beigesetzt. Auf ausdrückliche Anweisung Karls des Großen krönte sich dessen Sohn Ludwig der Fromme in der Kapelle selbst zum König. Ab der Krönung König Ottos I. 936 wurden bis zum Jahre 1531 30, und somit fast alle deutschen Könige in der Kapelle gekrönt. Die Krönung selber fand am Hauptaltar statt, die spätere Thronsetzung auf dem Thron Karls des Großen, den man bis heute besichtigen kann. Bemerkenswert ist weiterhin, dass in diesem Zeitraum alle deutschen Herrscher, egal, ob sie in Aachen gekrönt wurden oder nicht, auf dem Thron Karls Platz genommen haben.
Seit 1238 findet die Aachener Heiligtumsfahrt statt, eine Wallfahrt, bei der die Reliquien des Doms von den Gläubigen besichtigt werden können. Diese Reliquien befinden sich im Marienschrein (1220–1239), der sich im vorderen Teil der Chorhalle befindet. Bei den Reliquien soll es sich um die Windel(n) und das Lendentuch Christi, das Marienkleid und das Enthauptungstuch Johannes des Täufers handeln. Seit 1349 findet diese Wallfahrt in einem Turnus von sieben Jahren statt; die letzte Aachener Heiligtumsfahrt war im Jahr 2007 und stand unter dem Motto „Kommt, und ihr werdet sehen“.
Der Aachener Dom wurde 1978 mit seinem Kunstschatz als erstes deutsches Denkmal in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Konstruktionselemente von Oktogon und Chor wurden 2007 für die Auszeichnung als Historisches Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst in Deutschland nominiert.
Schon im Mittelalter wurde der Dom bewundert und nachgeahmt, so etwa im Essener Münster, dem Alten Turm in Mettlach und in der elsässischen Abteikirche Ottmarsheim.

... comment

 
snapbacks haben heutzutage kein swag

... link  


... comment